Wednesday, October 31, 2012

Lesenswert (3) - Necropath

Und wieder ein Titel, der (noch) nicht ins Deutsche uebersetzt wurde. Ich werde versuchen mich darauf zu spezialisieren in dieser woechentlichen Rubrik. Vielleicht kann man ja so dazu beitragen, dass Interesse auf dem deutschen Markt geweckt wird, das wiederum Verlage dazu bewegt solche Juwelen ins Programm aufzunehmen. Ich verstehe ja voellig, dass ausgewaehlt werden muss und nicht alles in Deutsch publiziert kann. Ausserdem sind viele Buecher im Original einfach viel besser. Dennoch hoffe ich, dass ein paar der Buecher, die ich vorstelle, einem breiteren Publikum in Deutschland zugaenglich gemacht werden. Sie sind wirklich gut und schliesslich kann nicht jeder mal schnell zwischendurch ein englisches Buch lesen.

Titel: Necropath 

Autor: Eric Brown

Hintergrund:
Jeff Vaughan arbeitet als Telepath fuer eine Sicherheitsfirma auf dem interstellaren Raumhafen Bengal Station, der irgendwo zwischen Thailand und Indien liegt. Vaughan schleppt einige dunkle Geheimnisse mit sich herum und hat ueberdies keine hohe Meinung von seinen Mitmenschen was nicht zuletzt daran liegt, dass er sich tagtaeglich mit ihren Gedanken konfrontiert sieht.

Handlung:
Vaughan verdaechtigt seinen Chef Weiss illegale Waren einzufuehren. Sein Misstrauen waechst, als er bemerkt, dass er immer dann abberufen wird wenn bestimmte, meist verdaechtige Raumschiffe landen. Mit der Hilfe eines Kontaktes bei der Polizei beginnt Jeff als Detektiv zu ermitteln.

Schon bald stirbt Tiger, eine seiner wenigen Freunde, wenn man sie so nennen kann, an einer Ueberdosis einer geheimnisvollen Droge, Rhapsody. Vaughan ermittelt auch hier und interessiert sich dabei sehr fuer die "Kirche der Anbetung des Auserwaehlten".


Warum ich das Buch empfehle?
Erneut ein Buch von Eric Brown und das aus gutem Grund. Necropath ist Teil einer Trilogie, aber es ist nicht notwendig alle Baende zu lesen, da die Geschichten in sich abgeschlossen sind und im Prinzip nur ein paar Handlungstraeger und das Setting gemein haben. Es kann aber gut sein, dass es Euch wie mir geht und Ihr nach der Lektuere dieses ersten Bandes mehr von Jeff Vaughan und seinem Leben lesen wollt. Dazu kann ich nur sagen - es lohnt sich.

Vaughan is ein aeusserst interessanter Charakter und wird nachvollziehbar beschrieben. Im Mittelpunkt seines Lebens stehen seine telepathischen Faehigkeiten und Brown versteht es die Probleme, die eine solche Faehigkeit mit sich bringt, zu vermittlen. Darueberhinaus gibt es einen dunklen Punkt in Vaughan's Vergangenheit, die mit seinem Talent zusammenhaengt, aber dies wird bis kurz vor Schluss nicht offenbart.

Der Roman lebt auch von einem anderen Charakter, Sukura, die Schwester von Tiger, ueber die ich nicht allzu viel verraten moechte. Sie lebt in Bangkok, arbeitet als Prostituierte, und lebt ein ziemlich trostloses Leben. Trotzallem ist sie so voller Hoffnung, dass es jeden der nicht gerade ein Herz aus Stein besitzt, anruehrt. 

Ich denke einer der Gruende warum ich einige von Eric Brown's Buechern so mag, ist, dass trotz aller Trostlosigkeit, die seine Figuren durchleben muessen, immer ein Funken Gutes zu finden ist. Brown versteht es meisterhaft Beziehungen zwischen seinen Protagonisten zu entwickeln, die authentisch sind und zu Herzen gehen. Dabei driftet er niemals ab in Kitschigkeit und trotzdem hat man ein gutes Gefuehl, und vielleicht sogar die ein oder andere Traene der Ruehrung gerade noch so verdrueckt.

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