Friday, November 9, 2012

Freitagsmusik - Chappo

Wer kennt ihn noch? Roger Chapman, gebuertiger Englaender, soweit ich weiss nun mit Hauptwohnsitz in Deutschland. Seine Stimme mit starkem Vibrato ist unverkennbar und er hat mehreren Bands damit seinen Stempel aufgedrueckt. Einige Kritiker hatten weniger nette Beschreibungen fuer seinen Gesang parat: "Bloekender Vibrato" oder "Elektrischer Geissbock" durfte er sich nennen lassen. So schlecht klingt es nun wieder auch nicht. Ich hoere ihn immer wieder mal gerne und kann mir aussuchen ob ich es dann eher psychedelisch klingen soll wie mit seiner ersten Formation The Family:


oder vielleicht mehr rocking mit Jazzeinfluessen waehrend seiner Zeit bei den Streetwalkers:


oder so richtiger Bluesrock wie mit The Shortlist. Hier aus den legendaeren Rockpalast-Zeiten:



Schoenes Wochenende!

Tuesday, November 6, 2012

Das Wetter in Kanada

Der Winter steht vor der Tuer und das ist vielleicht die beste Gelegenheit ein paar Zeilen ueber das Wetter in Kanada zu schreiben.

Ich erinnere mich noch sehr gut daran wie ich vor knapp sieben Jahren mit meinem heutigen Chef die Details fuer meinen Job per email besprach. Er warnte schon recht fruehzeitig mit den Worten: Erwartet hier nur keine Palmen. Klingt im ersten Moment etwas merkwuerdig da niemand beim Wort Kanada an ausgedehne, palmengesaeumte Sandstraende denkt. Nach dem ersten Winter in Ontario habe ich jedoch viel besser verstanden was er meinte.  

Zunaechst einmal ist das Wetter in Kanada natuerlich nicht einheitlich. Das Land ist so gross, dass es sich Unterschiede leisten kann, aber dadurch das es recht noerdlich liegt, gibt es keine riesigen Temperaturdifferenzen wie beispielsweise zwischen den US Staaten Alaska und Kalifornien. Hoechstens im Winter, aber dazu gleich mehr. Es herrscht sogenanntes kontinentales Klima in den meisten Provinzen und die im Wetterbericht so oft erwaehnte Polarluft spielt eine groessere Rolle als in Mitteleuropa.

Das Resultat ist ein langer Winter, der meistens von November bis April dauert. Also, um das noch mal deutlich zu machen, wer gerne in in Kanada leben moechte und die Vorstellung von einem 6 Monate dauernden Winter nicht ertraeglich findet, der sollte sich das mit dem Auswandern nochmal gut ueberlegen. Die einzige Ausnahme bildet die Westkueste, die im Durchschnitt viel waermer, aber dafuer auch regnerischer ist.

Was bedeutet Winter in Kanada? Nun, Deutschland hatte einen vergleichbaren 2011/2012 mit viel Schnee und kalten Temperaturen. Kanada dagegen leider nicht - Klimawandel laesst gruessen. Aber normalerweise ist es hier im Grossraum Toronto voellig normal wenn das Thermometer lange unter -15C bleibt und sich entsprechend viel Schnee ueber einen laengeren Zeitraum ansammelt. Durch die Nachbarschaft der grossen Seen gibt es oefter mal regional starke Schneefaelle, d.h. manche Staedte sehen in einer Nacht 90 cm Neuschnee. Da geht dann natuerlich gar nix mehr. Deshalb gilt auch die eiserne Regel immer mit vollem Tank zu fahren, denn wenn man mal in solch einem Wetter stecken bleibt, dann muss man auf langes Warten gefasst sein. 

Das ist das Wetter hier im suedlichen Ontario. Der ueberwiegende Teil Kanada's hat da noch viel mehr zu bieten. Winnipeg, die Hauptstadt der Provinz Manitoba wird hier ueberall Winterpeg genannt, weil es dort saukalt wird. Winnipeg liegt an den Auslaeufern der Praerie in Zentralkanada. Diese erstreckt sich weit in den Westen und hier gibt es durchaus mal Temperaturen von -40C und weniger. Dazu noch ein starker Wind und schon wird er laengere Aufenthalt im Freien zum Problem. 

Der Norden hat dann polares Wetter und das ist dann wirklich nur noch was fuer Hartgesottene und die Inuit. Im Wetterbericht gibt es immer wieder Tabellen mit Rekordmarken und da tauchen dann schon ab und an mal Werte wie -55C auf und das direkt an der Baumgrenze, also nicht mal nah am Nordpol.

Ach ja, da waren ja noch die anderen 6 Monate. Der Fruehling ist sehr kurz und die Natur muss sich beeilen, um alles fuer den Sommer vorzubrereiten. Doch wer nun denkt, dass unser Sommer kuehl ist, der hat sich schwer getaeuscht. Es wird ziemlich heiss und gerade im Juli/August liegen die Temperaturen oft um 30C mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit wieder mal dank der grossen Seen. Gerade im Grossraum Toronto ist kann es unertraeglich schwuel werden und das entlaedt sich dann in schweren Stuermen und Gewittern. Tornados verirren sich leider auch immer wieder mal hierher, allerdings nicht so haeufig wie in einigen Gegenden der USA. Schoen ist der Herbst, oftmals noch recht warm mit wunderschoenem Licht, das wunderbar mit den Farben des Herbstlaubs korrospondiert. Dieser Indian Summer zeichnet sich auch durch sehr klare Luft aus und viele Postkartenmotive werden um diese Zeit herum aufgenommen.

Also zusammenfassend kann man sagen, die Jahreszeiten sind vergleichbar zu Mittel- und Nordeuropa, nur verschieden lang und extremer in der jeweiligen Auspraegung. Die einzig wirklich milde Ecke ist der Westen mit Vancouver und Vacouver Island, aber die haben wirklich eine Menge Regen Sommer wie Winter. Im Osten herrscht rauhes Seeklima und viele der Winterstuerme aus dem Zentrum ziehen weit in den Osten.

Und nun muss ich die Heizung nachregulieren - wir hatten bereits die ersten Naechte mit -5C. 
Der Winter kommt...unaufhaltsam.

Friday, November 2, 2012

Freitagsmusik - Gomez

Gomez ist eine Band aus England, die ich immer wieder mal gerne hoere. Die Musik ist abwechslungsreich, meist eher ruhiger Natur und immer mit einen neuen Idee versehen. Eine gute Mischung von Blues, Indie, Alternative, Rock, Folk, Psychedelic, und Experimental. Ab und an werden auch noch ein paar Lateinamerikanische Elemente dazugemischt.
"Whippin' Piccadilly" ist ein gutes Beispiel fuer den eigenwilligen Stil von Gomez:


Und noch ein solches Stueck (78 Stone Wobble):


Es lohnt sich in Youtube herumzustoebern. Gomez hat in den Jahren 1998-2011 sieben Alben herausgebracht und alle sind sehr gut gelungen. Darueber hinaus gibt es ein Album nur im Streamingformat. Einige Bandmitglieder und ihr Toningenieur hatten 2009 die Idee ein Album nur mit iPhones aufzunehmen und das in ihrem Tourbus auf der Fahrt von Calais nach Koeln.

Wednesday, October 31, 2012

Lesenswert (3) - Necropath

Und wieder ein Titel, der (noch) nicht ins Deutsche uebersetzt wurde. Ich werde versuchen mich darauf zu spezialisieren in dieser woechentlichen Rubrik. Vielleicht kann man ja so dazu beitragen, dass Interesse auf dem deutschen Markt geweckt wird, das wiederum Verlage dazu bewegt solche Juwelen ins Programm aufzunehmen. Ich verstehe ja voellig, dass ausgewaehlt werden muss und nicht alles in Deutsch publiziert kann. Ausserdem sind viele Buecher im Original einfach viel besser. Dennoch hoffe ich, dass ein paar der Buecher, die ich vorstelle, einem breiteren Publikum in Deutschland zugaenglich gemacht werden. Sie sind wirklich gut und schliesslich kann nicht jeder mal schnell zwischendurch ein englisches Buch lesen.

Titel: Necropath 

Autor: Eric Brown

Hintergrund:
Jeff Vaughan arbeitet als Telepath fuer eine Sicherheitsfirma auf dem interstellaren Raumhafen Bengal Station, der irgendwo zwischen Thailand und Indien liegt. Vaughan schleppt einige dunkle Geheimnisse mit sich herum und hat ueberdies keine hohe Meinung von seinen Mitmenschen was nicht zuletzt daran liegt, dass er sich tagtaeglich mit ihren Gedanken konfrontiert sieht.

Handlung:
Vaughan verdaechtigt seinen Chef Weiss illegale Waren einzufuehren. Sein Misstrauen waechst, als er bemerkt, dass er immer dann abberufen wird wenn bestimmte, meist verdaechtige Raumschiffe landen. Mit der Hilfe eines Kontaktes bei der Polizei beginnt Jeff als Detektiv zu ermitteln.

Schon bald stirbt Tiger, eine seiner wenigen Freunde, wenn man sie so nennen kann, an einer Ueberdosis einer geheimnisvollen Droge, Rhapsody. Vaughan ermittelt auch hier und interessiert sich dabei sehr fuer die "Kirche der Anbetung des Auserwaehlten".


Warum ich das Buch empfehle?
Erneut ein Buch von Eric Brown und das aus gutem Grund. Necropath ist Teil einer Trilogie, aber es ist nicht notwendig alle Baende zu lesen, da die Geschichten in sich abgeschlossen sind und im Prinzip nur ein paar Handlungstraeger und das Setting gemein haben. Es kann aber gut sein, dass es Euch wie mir geht und Ihr nach der Lektuere dieses ersten Bandes mehr von Jeff Vaughan und seinem Leben lesen wollt. Dazu kann ich nur sagen - es lohnt sich.

Vaughan is ein aeusserst interessanter Charakter und wird nachvollziehbar beschrieben. Im Mittelpunkt seines Lebens stehen seine telepathischen Faehigkeiten und Brown versteht es die Probleme, die eine solche Faehigkeit mit sich bringt, zu vermittlen. Darueberhinaus gibt es einen dunklen Punkt in Vaughan's Vergangenheit, die mit seinem Talent zusammenhaengt, aber dies wird bis kurz vor Schluss nicht offenbart.

Der Roman lebt auch von einem anderen Charakter, Sukura, die Schwester von Tiger, ueber die ich nicht allzu viel verraten moechte. Sie lebt in Bangkok, arbeitet als Prostituierte, und lebt ein ziemlich trostloses Leben. Trotzallem ist sie so voller Hoffnung, dass es jeden der nicht gerade ein Herz aus Stein besitzt, anruehrt. 

Ich denke einer der Gruende warum ich einige von Eric Brown's Buechern so mag, ist, dass trotz aller Trostlosigkeit, die seine Figuren durchleben muessen, immer ein Funken Gutes zu finden ist. Brown versteht es meisterhaft Beziehungen zwischen seinen Protagonisten zu entwickeln, die authentisch sind und zu Herzen gehen. Dabei driftet er niemals ab in Kitschigkeit und trotzdem hat man ein gutes Gefuehl, und vielleicht sogar die ein oder andere Traene der Ruehrung gerade noch so verdrueckt.

Friday, October 26, 2012

Freitagsmusik - Talking Heads

Formiert im Jahre 1975 und sicher eine der besten New Wave und Avantgarde Band's, die es je gab. Ihr Stil vereinigte so ziemlich alles was passte - punk, art rock, pop, funk, world music, Americana. Die Band arbeitete laengere Zeit mit dem Produzenten Brian Eno zusammen was sie noch experimentierfreudiger machte.
Dabei herausgekommen sind eine Menge verrueckter Sachen. Hier ein gutes Beispiel (Once in a life time):



Oder das bekannte Psycho Killer - Man nimmt David Buyrne den Psychokiller schon ab :-)
Der hochgelobte Konzertfilm "Stop making Sense" aus dem Jahre 1984 ist uebrigens in voller Laenge auf Youtube zu sehen.



Leider war es 1991 bereits zu Ende. Die Band hat sich getrennt und seitdem hoechstens sporadisch fuer Konzerte oder Ehrungen wieder vereint. Drei Bandmitglieder (Tina Weymouth, Chris Frantz und Jerry Harrison) haben 1996 unter dem Namen The Heads noch ein Alum veroeffentlicht. Dabei geholfen haben einige bekanntere Saenger der 80er/90er. Hier "Damage I've done" mit Johnette Napolitano von Concrete Blonde:




Hier noch ein Extra-Haeppchen. Bereits in den Achtzigern auf der Hoehe des Erfolges haben zwei Bandmitglieder, das Ehepaar Weymouth/Frantz eine Band gegruendet, die bis heute noch unterwegs ist, Tom Tom Club:




Schoenes Wochenende!

Thursday, October 25, 2012

Die Geschichte vom Autofahren in Kanada

Als wir vor 6 Jahren hier ankamen standen uns ein paar zum Teil unangenehme Ueberraschungen in Sachen Autofahren bevor. Leider hatten wir uns teilweise auf einen Ratgeber zum Thema Auswandern nach Kanada verlassen. In Sachen Versicherung lag dieser sehr zu unserem Aerger voellig daneben.

Das Beste ist wohl Punkt fuer Punkt die Unterschiede durchzugehen. Nur fuer den Fall, dass jemand herkommen und hier leben moechte.

(1) Der Fuehrerschein
Eine beruhigende Tasache vorweg - wer seinen Fuehrerschein in Deutschland fuer teures Geld gemacht hat, braucht keine Bedenken zu haben. Hier ist keine Pruefung mehr noetig. Fuers erste tut es ein internationaler Fuehrerschein. Mit dem kann man erstmal 60 Tage erumfahren bevor es noetig wird ihn gegen einen der jeweiligen Provinz einzutauschen. Man beachte: Eintauschen. Der deutsche wird einem abgenommen und dafuer bekommt man einen hiesigen.

Wer noch keinen Fuehrerschein haben sollte, der kann sich freuen. Hier kostet er wesentlich weniger was hautpsaechlich daran liegt, dass Fahrschule keine Pflicht ist. Ab 16 Jahren darf man einen Theorie-Test machen und wenn man den besteht sofort mit einer sogenanten G1-Lizenz fahren, allerdings immer in Begleitung eines Halters eines G-Fuehrerscheines (meist die Eltern). Nach einem Jahr gibt es einen Fahrtest mit dem man zur G2-Lizenz aufsteigen kann. Ab da geht es dann ohne Begleitung, aber mit einigen Einschraenkungen. Der Spass kostet insgesamt etwa 100 Euro. Nach einem weiteren Jahr kann man den letzten Fahrtest fuer weitere 60 Euro machen und man hat den normalen Fuehrerschein. Fahrschulen gibt es hier auch, aber nicht so viele haben sie jemals besucht. Wer Fahrtraining macht kann allerdings die 12 Monate Wartezeit verkuerzen und hat grosse Vorteile bei Versicherungen.

(2) Versicherung
Hier gilt fuer den Einwanderer eine goldene Regel: Egal wie erfahren man ist und wie lange man in Deutschland unfallfrei gefahren ist - ES ZAEHLT NICHT! Der oben erwaehnte Ratgeber empfahl uns ein Schreiben von der Versicherung in Deutschland, um die Fahrerfahrung etc. zu dokumentieren. Wir haben es sogar als Uebersetzung vorgelegt. Das kuemmerte keinen. Man wird genauso wie ein 16-jaehriger uebermuetiger Fahranfaenger eingestuft. Warum das so schlimm ist? Nun, hier kostet die Versicherung mehr als in Deutschland. Mit 200 Euro im Monat kommt man gut weg. Die ersten Angebote, mit der meine Frau geschockt wurde, lagen bei Minimum 300 Euro monatlich. Inzwischen sind wir runter auf etwa 120 Euro und das ist ziemlich gut. Hier wie in Deutschland gilt - Angebote einholen, Versicherungs-Shopping ist alles.

(3) KFZ Steuer
Gibt's nicht! Nur eine Lizenzgebuehr fuers Nummernschild, die alle 2 Jahre faellig wird (56 Euro).

(4) TUEV
 Gibt's nicht! So sehen auch einige Karren aus.

(5) Abgastest
Sowas gibt es tatsaechlich, aber es ist etwas merkwuerig. In Ontario muss man alle zwei Jahre zum Test. Kostet 30 Euro und besteht man ist alles paletti. Faellt man durch, muss man in die Werkstatt. Und nun wird es seltsam. Kann man nachweisen, das eine Reparatur ueber 350 Euro kosten wuerde bekommt man eine bedingte Bescheinigung und alles ist ebenfalls paletti. Mal abgesehen von den 100 Euro, die das kostet. Liegt die Schaetzung unter den 350 Euro hilft alles nix. Man muss die Reparatur machen lassen und darf weiterfahren. Kann also teuer werden. Aber auch hier gilt, kurz vorm Test mal richtig guten Supersprit tanken (hohe Oktanzahl) und uebertourig fahren - hilft manchmal Wunder :-)

(6) Spritpreise
Ich traue mich ja gar nicht es auszusprechen, aber heute (25 Oktober 2012) kostete der Liter Normalbenzin umgerechnet 90 Cent. Vor einer Woche waren wir noch bei etwa einem Euro, d.h. es gibt hier einige Schwankungen der Preise und - ja glaubt es mir ruhig - Preise gehen hier oft auch wieder runter. Das war fuehr mich eine voellig neue Erfahrung.

Was das Fahren hier betrifft, geht es hier um einiges entspannter zu. Allerdings sind die Kanadier oft ziemlich unsicher, was wohl eben an der mangelnden Ausbildung liegt. Ich haette Bedenken sie so ohne weiteres in Deutschland auf die Autobahn zu lassen. Ueberdies koennen die Wenigsten mit Schaltgetrieben umgehen. Hier hat Automatik Vorrang, obwohl da ein Umdenken zu erkennen ist. Autos mit Schaltgetriebe sind billiger in Anschaffung und beim Spritverbrauch.

Noch eine Sache, die uns zunaechst merkwuerdig erschien. Der normale Kanadier, sofern er er sich leisten kann, laesst seinen Tank nie weniger als halbleer werden. Das hat mit dem langen, kalten Winter und den grossen Entfernungen hier zu tun. Sollte man stecken bleiben, kann man den Motor fuer die Heizung laufen lassen. Wer hier auf dem Land stehen bleibt, kann nicht erwarten innerhalb weniger Minuten aufgegabelt zu werden und der Winter kann mitunter bitterkalt werden. Eine Tankfuellung kann also in manchen laendlichen Gegenden ueberlebenswichtig werden.


Wednesday, October 24, 2012

Im Zentrum der Milchstrasse

So aehnlich hiess ein Perry Rhodan Planetenroman aus grauer Vorzeit und gerade jetzt lese ich 45 Jahre alte Romane in denen das Zentrum der Galaxis eine grosse Rolle spielt.

Wie passend, dass dieser Tage neue wunderbare Fotos veroeffentlicht wurden, die das Zentrum unserer Galaxis in nie dagewesener Qualitaet und Aufloesung zeigen. Neun Gigapixel Aufloesung zeigen ca. 84 Millionen Sterne auf einem Bild. Wenn man bedenkt, dass dies weniger als ein Prozent des Nachthimmes abdeckt, wird man wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. 

Ein internationales Astronomenteam hatte die Aufnahme mit Hilfe des "Vista"- Infrarotdurchmusterungsteleskops in der chilenischen Atacama-Wüste erstellt. Es befindet sich am Paranal-Observatorium, wo auch das bekannte VLT (Very Large Telescope) steht. 

Die Infrarottechnologie ermoeglicht es durch Gas- und Staubwolken hindurch zu sehen was im nebenstehenden Bild deutlich zu sehen ist.

Tuesday, October 23, 2012

Lesenswert (2) - The Kings of Eternity

Titel: The Kings of Eternity

Autor: Eric Brown

Hintergrund:
1999. Der Autor Daniel Langham lebt ein zurueckgezogenes Leben auf einer griechischen Insel. 

1935. Der Londoner Schriftsteller Jonathon Langham und ein Autorenkollege werden von ihrem Verleger auf's Land eingeladen, um geheimnisvollen Ereignissen auf den Grund zu gehen.

Handlung:
Zwei Handlungsebenen zwischen denen 64 Jahre liegen, aber dennoch sind diese miteinander verflochten. Die drei Freunde begegnen einem Ausserirdischen und diese Begegnung wird ihr Leben fuer immer veraendern.

Daniel Langham hingegen begegnet der Kuenstlerin Caroline Platt und sie verlieben sich ineinander. Allerdings ist es fraglich, ob beide jemals wirklich zusammen sein koennen.

Warum ich das Buch empfehle?
Von Eric Brown hatte ich bis zu diesem Buch noch nie etwas gelesen geschweige denn gehoert. Eine Buchempfehlung in Analog hatte mich neugierig gemacht und ich besorgte mir das eBook.

Ich wurde nicht enttaeuscht und Eric Brown hat sich vom grossen Unbekannten in einen meiner Lieblingsautoren gewandelt. Mittlerweile habe ich noch einige anderen Buecher aus seiner Feder gelesen und alle haben mich begeistert. Um so weniger kann ich verstehen, warum noch keines seiner Werke ins Deutsche uebersetzt wurde. Liebe Verleger - Ihr macht einen Fehler! Der Mann kann wirklich gut schreiben. Wenn's an Uebersetzern mangeln sollte, bitte Bescheid geben - mache ich gerne :-)

Brown's Charaktere sind echt und einfuehlsam beschrieben, und sie stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Das Buch ist Science Fiction, aber wer abgefahrene Technologie, Weltraumschlachten oder Aehnliches erwartet wird sicher enttaeuscht. Es ist eine anruehrende Liebesgeschichte, die von den Lebensgeschichten ihrer Hauptdarsteller lebt. Stueck fuer Stueck erfaehrt der Leser mehr und es dauert schon ein wenig, bis der Roman als Science Fiction erkennbar wird. Trotzdem ist er spannnend, aber nicht, weil die Akteure von einer Gefahr zur naechsten gehetzt werden, sondern weil eine geheimnisvolle Geschichte langsam erkennbar wird. Sehr aehnlich vielen phantastischen Romanen des spaeten 19. und fruehen 20. Jahrhunderts. 

Absolut lesenswert!

Monday, October 22, 2012

Von einer Familie, die auszog...

...nach Kanada.

Nachdem ich festgestellt habe, dass es tatsaechlich ein paar Leute gibt, die sich zu diesem Blog verirren, wenn es denn aktuelle Posts gibt, dachte ich mir die Gelegenheit beim Schopf zu packen und mal von dem zu berichten, was unserer kleinen Familie so die letzten Jahre wiederfahren ist.

Was es vielleicht interessant macht, ist die Tatsache, dass es um Erlebnisse gehen soll, die wir als Auswanderer in Kanada gemacht haben. Mittlerweile leben wir hier 6 1/2 Jahre und haben eine Menge mitgemacht. Meine Frau sagte immer das solle man am besten mal alles aufschreiben und ich habe mir ueberlegt nun damit zu beginnen. Fuers Erste vielleicht einmal woechentlich einen Post ganz davon abhaengig wie es mit dem Schreiben so klappt und wenn es die Zeit erlaubt.

Zu berichten gibt es eine Menge und jedesmal wenn meine Frau und ich uns darueber unterhalten, ist es uns ein Anliegen einige arg romantischen Vorstellungen vom Auswandern, insbesondere nach Kanada, zu hinterfragen. Es gab (und gibt es immer noch) auch Fernsehserien, die Menschen bei der Auswanderung begleiten und zeigen sollten wie der Umzug verlief und die ersten Schritte in der Fremde klappen. Ich erinnere mich noch an ein paar Folgen und denke auch hier wird allzu oft ein Bild der Enfachheit und Unbekuemmertheit vermittelt.

Genau das ist es was wir jedem gerne ausreden wuerden. Eine Auswanderung sollte sehr gut ueberlegt werden und bis aufs i-Tuepfelchen geplant werden. Wichtigester Punkt - Informationen sammeln. Aber Vorsicht, einiges davon ist schlichtweg ueberaltet oder Mumpiz. Das durften wir dann doch einige Male feststellen.

Bitte nicht falsch verstehen - das soll nun nicht so ein typisch deutsches Gemecker und Gemoser werden, sondern eine Sammlung von Anekdoten, mal lustig, mal aergerlich, mal einfach verwunderlich, aber immer 100% aus dem Leben gegriffen und mit verlaesslichen Informationen versehen. Immerhin haben wir uns ja entschieden vorerst hier unseren "Lebensmittelpunkt" zu haben. Erlebt haben wir eine Menge und wenn wir unsere Erfahrungen auf diese Weise weitergeben, koennten wir dem ein oder der anderen vielleicht ein paar Probleme ersparen, sollten sie es uns nachtun wollen. 




Friday, October 19, 2012

Freitagsmusik

Da muss man nicht viel sagen ausser vielleicht "Guess who".



Teil 2 (das Gitarrensolo ist unglaublich - started bei 2:16 fuer die Ungeduldigen)
Randy Bachman kann nicht mal durch eine gerissene Saite aufgehalten werden. Ach ja, der Mann ist 69!

Thursday, October 18, 2012

Perry Rhodan - Der Terraner

Da muss ich doch mal wieder einen Post verfassen.

Gestern hab ich gelesen, dass die Perry Rhodan Redaktion eine E-Book-Publikation herausgegeben hat, die fuer den altgedienten Fan (also auch mich) ein richtiges Highlight darstellt.

Ich hab ja nie ein Hehl daraus gemacht, dass ich Perry Rhodan schon sein laengerer Zeit lese und schaetze. Dank der Erfindung von elektronischen Buechern kann ich nun die Serie lesen ohne staendig einen Stapel Hefte herum schleppen zu muessen. Alle Baende passen locker auf meinen Kobo Vox und ich erfreue mich gegenwaertig an Baenden die so um mein Geburtsjahr herum geschrieben wurden. Fuer Eingeweihte: Der beruehmt-beruechtigte MdI-Zyklus. Es ist schon spannend diesen mit ein wenig Abstand zu lesen und dabei die Eigenarten der jeweiligen Autoren neu zu entdecken.

Ich merke schon, ich schweife vom Thema ab. Im gestrigen Blog der Perry Rhodan Redaktion hat Klaus Frick ueber ein kleines E-Book berichtet und sich dabei erinnert an 1980, das Jahr in dem der Jubilaeumsband 1000 (Der Terraner) heraus kam. Ich hatte den Band bereits mit grosser Vorfreude erwartet, zum einen war William Voltz mein Lieblingsautor (ist er heute noch) und zum anderen war ich fasziniert von den kosmischen Zusammenhaengen der Serie. Ich wurde nicht enttaeuscht. Alles zuvor Geschehene wurde in einen neuen Kontext gestellt und viele offenen Enden machten ploetzlich Sinn. Aber Voltz tat noch mehr. In kleinen Episoden, den sogenannten Graffiti, blendete er um in die reale Welt und hob Einzelschicksale von einfachen Menschen hervor. Er tat damit etwas eher Ungewoehnliches - er wurde politisch in einem Heftroman. Ich hab einmal im Deutschunterricht gelernt, dass dies zu den Dingen gehoert, die man in der sogenannten Trivialliteratur tunlichst unterlassen sollte. Zum Glueck hat Voltz sich anders entschieden. Dabei herausgekommen sind 10 kurze, eindrueckliche Beschreibungen von Problemen der Menschen im Jahre 1980 eingebettet in eine positive Rahmenhandlung. Die Sehnsucht nach einer geeinten Menschheit war gross gerade in der Zeit des immer noch herrschenden 'kalten Krieges'. 

Es ist in der Tat erschreckend, dass einige dieser Graffiti heute, ueber 30 Jahre spaeter, noch genauso zutreffen wie damals. Umso passender erscheint mir die Idee all diese Texte noch einmal gesondert herauszubringen.

Die Texte werden ergaenzt mit Portraits der jeweiligen Handlungstraeger. Marie Sann hat, wie ich finde, die Charaktere wirklich getroffen und das Ergebnis ist ein Kleinod fuer alle Perry Rhodan Fans.