Thursday, March 31, 2011

Katzenevolution

Hab ich schon erwaehnt, dass ich Katzenfan und Evolutionsbiologe bin? Diese Werbung gehoert zu meinen Favoriten:

Wahlen in Kanada (1) - Das Schreckgespenst Koalition

Eigentlich sind in Kanada Legislaturperioden von 5 Jahren vorgesehen, aber seit 1993 hat es eigentlich keine Regierung mehr geschafft das durchzuhalten. Auch diesmal gibt es vorzeitige Neuwahlen, da die gegewaertige Opposition ein Misstrauensvotum gegen die konservative Regierung durchgesetzt hat.

Da ich (noch) kein kanadischer Staatsbuerger bin, kann ich das ganze quasi von aussen betrachten, obwohl ich brav Steuern zahle und hier lebe - will sagen, ich habe kein Wahlrecht. Interessanterweise bekomme ich auch nach Abmeldung des ersten Wohnsitzes in Deutschland keine Wahlbenachrichtigungen mehr, aber das ist eine andere Geschichte.

Nun sind vorgezogenene Neuwahlen auch fuer einen Deutschen nix Neues, aber hier gibt es ein paar merkwuerdige Besonderheiten.

Man soll es kaum glauben, aber zu Beginn des Wahlkampfes (diese Woche) spielte hauptsaechlich ein Thema eine grosse Rolle - eine moegliche Koalition. Viele Kanadier, insbesondere die Konservativen, schreien Zeter und Mordio wenn die Idee einer Koalition aufkommt. Was wuerde das heissen? Liberale - hier zweitstaerkste Kraft, NDP (Sozialdemokraten) und der Bloc Québécois (Unabhaengigkeitspartei der Provinz Quebec) koennten rechnerisch eine Mehrheit erlangen und in den Augen vieler hier ist so was ein Sakrileg. Fuer jemanden, der mit Koalitionen gross geworden ist, erscheint die Hysterie hier unverstaendlich und es gibt auch kaum geschichtliche Belege fuer eine gescheiterte Koalition in Kanada.

Was sind also die Probleme?

(1) Machtverlust
Die Konservativen regieren mit einer Minderheitsregierung. Aller Voraussicht nach wird sich daran trotz Neuwahlen nichts aendern. Eine Koalition wuerde das allerdings aendern. Politiker kleben bekanntermassen an ihren Sesseln.

(2) Der Bloc Québécois
Diese Partei ist teilweise unberechenbar. Immerhin sind sie der politische Arm der Freiheitsbewegung von Quebec. 1995 gab es das letzte Referendum zur Unabhaengigkeit Quebec's und das ging denkbar knapp aus (50.58% stimmten dagegen). Es gibt immer die Moeglichkeit, dass es wieder zu einer solchen Volksabstimmung kommt und der Ausgang ist ungewiss mit ebenso unabsehbaren Folgen fuer Kanada. Es gibt einige hier, die eine Regierungsbeteiligung solcher "Spalter" fuer undenkbar halten.

(3) Politikverstaendnis
Fuer viele Kanadier ist es nicht vorstellbar, dass ein Regierungschef nicht aus der staerksten Fraktion kommt (haben sie das gehoert Herr Kretschmann?) - sie empfinden das als unanstaendig. Andere Voelker andere Sitten kann ich da nur sagen.

Beim naechsten Mal schaue ich mir die Ursache fuer das Misstrauensvotum - den Haushalt - naeher an.

Monday, March 28, 2011

Tuesday, March 22, 2011

Happy Birthday William Shatner und Leonard Nimoy

Man soll es kaum glauben - 80 Jahre werden sie diese Woche!
Vor nunmehr 45 Jahren startete Star Trek einen Siegeszug, der erst 2005 mit einer von vier Spin-off Serien endete. 2009 gab es noch mal einen Wiederbelebungsversuch des Franchise mit einem Spielfilm (zwei Fortseztungen sind geplant).
Unvergessen aber sind die Pioniere, allen voran Captain Kirk und sein erster Offizer Spock, verkoerpert von Shatner und Nimoy.

Auch wenn heute die Folgen der Classic Series etwas antiquitiert wirken moegen und die Special Effects sicherlich den ein oder anderen Lacher wert sind, gehoert die Serie dennoch zu meinen Favoriten. Uebrigens - alle Folgen wurden vor einer Weile digital aufbereitet und sind durchaus sehenswert.

Shatner ist Kanadier genauer gesagt Quebecois (geboren in Montreal) und ist - man soll es kaum fuer moeglich halten - gelernter Shakespeare-Schauspieler. Er hat desoeftern in einer Nachbarstadt hier (Stratford) beim Shakespeare Festival kleinere Rollen gespielt. Nur einmal in seiner Star Trek Karriere hatte er Gelegenheit darauf Bezug zu nehmen in "The undiscovered Country", obwohl ironischerweise sein klingonischer Gegenpart sich besser auskannte. Shatner ist der Science Fiction Welt auch nach Ende seiner StarTrek Zeit treu geblieben - kleinere Rollen in Filmen, Serien und Dokumentationen und auch als Autor.

Leonard Nimoy hielt sich im Genre auch noch eine Weile, machte dann aber immer mehr als Photograph, Musiker, Dichter und Umweltschuetzer von sich reden. Allerdings konnte man ihn wieder sehen im bisher letzten Kinofilm - wohl ein Tribut an die alten Fans. Er ist immer noch in Serien wie "Fringe" zu sehen und wird dort auch weiterhin noch mitspielen.

Beide sind dicke Freunde nach so vielen Jahren - nicht alltaeglich im Showgeschaeft.

Herzlichen Glueckwunsch!!!


Friday, March 18, 2011

Nicht nur falsch, sondern...

... ein Schlag ins Gesicht vieler Opfer von nuklearen Unfaellen kommt von Ann Coulter. Ob es nun die typische amerikanische Ignoranz ist oder schlichtweg Dummheit, dieser Artikel von ihr bedarf Aufklaerung.

Coulter behauptet allen Ernstes, das erhoehte radioaktive Strahlung das Krebsrisiko senkt und nimmt direkten Bezug auf das, was gerade in Japan passiert. Die Dame (und hier nehme ich gerne die Gleichsetzung von Dame und daemlich in Kauf) ist bekannt fuer provokanten, reaktionaeren Unsinn, aber hier geht sie (mal wieder) entschieden zu weit.

Um was geht es?

Es gibt ein Dosierungsabhaengiges Phaenomen, dass sich Hormosis nennt. Wenn ein Organismus einer toxischen Substanz (oder Strahlung) ausgesetzt wird, zeigt sich bei sehr geringen Dosierungen ein Rueckgang der Vergiftungserscheinungen bzw. eine Umkehrung der Schaedigung. Erhoeht man die Dosis, kippt das Ganze schnell in Richtung der zu erwartenden schaedigenden Einfluesse. Man nimmt an, dass bestimmte zellulaere Prozesse dafuer verantwortlich sind, die beim ersten Kontakt mit dem Gift so stark hochreguliert werden, dass sie ueberkompensieren, d.h. sprichwoertlich zu viel des Guten tun. Das ist natuerlich schnell vorbei, wenn die Vergiftung laenger anhaelt oder die Dosis sich erhoeht.

Soweit das Fuenkchen Wahrheit, das in Coulter's Argumentation steckt.

Machen wir uns aber mal eines klar: Radioaktive Strahlung ist gefaehrlich! Daran zweifelt auch kein vernuenftiger Mensch. Sie schaedigt DNA und kann sogenannte freie Radikale erzeugen, die wiederum Zellen beschaedigen. Zellen besitzen allerdings Reparaturmechanismen, die angeschaltet oder verstaerkt werden koennen, was zu einem positiven Effekt fuehrt. Ist die Strahlendosis sehr gering, kann dieser Reparaturmechanismus mehr reparieren, als durch die Strahlung geschaedigt wurde. Das ist aber auch alles.

Wenn aber nun jemand behauptet, dass die Menschen in Japan nun ein geringeres Krebsrisiko zu erwarten haetten oder das in Tschernobyl ausser den Arbeitern am Kraftwerk keine Krebstoten zu beklagen seien, dann luegt er. Im Uebrigen sind einige der Zahlen in diesem Artikel falsch oder im falschen Zusammenhang zitiert.

Ein Kollege von mir hat versucht zu verdeutlichen wie bescheuert die ganze Hormosis-Argumentation in diesem Falle ist:
Wenn wir auf einer Strasse im Winter Auto fahren und eine eis-glatte Stelle bemerken, aendern wir unsere Fahrweise. Wir werden vorsichtiger, langsamer und reduzieren so das Risiko einen Unfall zu haben. Niemand wuerde nun behaupten, dass Eis auf der Strasse das Unfallrisiko senkt. Wenn man Ann Coulter's Argumentation auf dieses Beispiel uebertraegt, muessten wir die Strassen im Winter waessern, um Unfaelle zu vermeiden.

Was mich daran so aufregt?

Mal abgesehen davon, dass eine Anwaeltin so einen wissenschaftlichen Unsinn verzapfen darf und damit nicht gerade wenige Menschen erreicht, die ihr alles glauben, gibt es da noch den Respekt vor den Opfern solcher Katastrophen wie in Tschernobyl und den Menschen in Japan, die im Augenblick nur hoffen koennen, dass alles nochmal gut geht. Wie sagte Dieter Nuhr mal so schoen? "Einfach mal die Fresse halten!" Das gilt auch fuer Frau Coulter.

Aber was soll man erwarten von so manchen Amerikanern? Am Tag des Erdbebens haben einige meiner Nachbarn im Sueden gezeigt, dass es noch zynischer und schlimmer geht.

Thursday, March 17, 2011

Noch so'n Block

Und wieder einer mehr in der Blogosphere.

Ja, auch ich moechte meinen Senf zu Dingen dazugeben, die meine Welt bewegen.
Bisher habe ich mich auf's Kommentieren in anderen Blog's beschraenkt, aber ich denke, ich hab' genug mitzuteilen, um zumindest ab und zu an dieser Stelle etwas zum Besten zu geben.
Was wird man hier finden?

(1) Meine Sicht zu wissenschaftlichen Entwicklungen und Entdeckungen. Ich bin selbst Forscher und es war immer mein Wunsch, unsere Arbeit verstaendlich zu machen. Oft genug wird man heutzutage entweder mit Fachchinesisch bombardiert oder aber falsch informiert, weil sich die schreibende Presse nicht immer die Muehe macht ordentlich zu recherchieren. Zum letzteren gibt es ein schoenes neues Wort im Englischen "Churnalism". Alles ziemlich unnoetig, wenn man sich vorher ueberlegen wuerde, was man mitteilen moechte.

(2) Buchrezensionen von aktuellen Buechern - hier vor allem was mir so in meiner gegenwaertigen Wahlheimat Kanada in die Haende faellt. Ich lese viel SF, Krimi, Historienschinken und hin und wieder auch mal ein Sachbuch. Mein Blog richtet sich an deutschsprachige Leser - vielleicht kann ich dem ein oder anderen ja Appetit auf eine bevorstehende Uebersetzung machen.

(3) Begebenheiten aus dem Leben eines Deutschen in Kanada. Glaubt mir - da gibt es eine Menge zu erzaehlen. Manches wird vielleicht jemandem den Traum vom Auswandern nach Kanada vermiesen. Wer also romantische Vorstellungen vom Leben in Kanada hat, sollte besser nicht vorbei schauen. Mal sehen - immerhin bin ich hier schon 5 Jahre und habe mich wie man so schoen sagt - eingelebt. Der schlimmste Frust ist schon vorbei.

(4) Gedanken und Infos zu Musik. Aber vorsicht - ich bin fuer heutige Geschmaecker warscheinlich eher arg altmodisch. Sobald ich so was wie Auto-Tune hoere ,zeigen sich schwerwiegende allergische Reaktionen. Hip-Hip ruft aehnliche Symptome hervor. So was hatte ich frueher (und auch noch heute) nur beim Hoeren von Volks- und Marschmusik.

Und sonst schreibe ich eben, was mir gerade einfaellt.

Na, dann mal los...